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Datum: 28.11.2021 - 10:26 Uhr | Sachsen

Hunderte Erzgebirge pfeifen auf Corona: großes „Anlichteln“ in Schneeberg, über 300 Personen begrüßen traditionell Weihnachtszeit auf dem Schneeberger Markt, verbotswidrig mit Glühwein und ohne Maske

Auch in anderen Orten in Sachsen Versammlungen, trotz einer Inzidenz von 2021,9 – keine Akzeptanz für Maßnahmen

Hunderte Erzgebirge pfeifen auf Corona: großes „Anlichteln“ in Schneeberg, über 300 Personen begrüßen traditionell Weihnachtszeit auf dem Schneeberger Markt, verbotswidrig mit Glühwein und ohne Maske: Auch in anderen Orten in Sachsen Versammlungen, trotz einer Inzidenz von 2021,9 – keine Akzeptanz für Maßnahmen

Datum: 28.11.2021 - 10:26 Uhr
Ort: Schneeberg / Sachsen / Landkreis Erzgebirgskreis

Der Samstag vor dem 1. Advent steht im Erzgebirge traditionell für das „Anlichteln“, oder auch Pyramidenanschieben genannt. Dabei treffen sich die Menschen auf einen Glühwein und einer Bratwurst und läuten die Weihnachtszeit ein. Die Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit. Verbunden mit tiefer Bergbautradition wird an die Zeiten von früher gedacht. Aber nicht dieses Jahr. Die Coronasituation ist im Erzgebirge völlig aus dem Ruder gelaufen. Am Sonntag gab es eine Inzidenz von 2021,9 im Erzgebirge. Aufzüge und Versammlungen sind daher untersagt. Doch in Schneeberg trafen sich am Samstagabend zum Anlichteln über 300 Personen auf dem Markt. Es wurde gesungen, einige Weihnachtsstände öffneten trotz Verbot und verkauften Glühwein und Bratwurst. Doch nicht nur in Schneeberg, auch in Freiberg oder Chemnitz trafen sich viele Menschen. Da fragt man sich was noch alles passieren muss, bis die Menschen im Erzgebirge kapieren, in welch dramatischer Situation man sich gerade befindet.

 

PM Polizeidirektion Chemnitz:


Im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz fanden heute eine Vielzahl von Aktionen statt, die sich gegen die Coronamaßnahmen richteten.

In sozialen Netzwerken war dazu aufgerufen worden, mit Kerzen und Plakaten zu Krankenhäusern zu kommen. Konkrete Hinweise dazu lagen für Chemnitz, Freiberg und Aue vor, woraufhin Einsatzkräfte zur Gewährleistung der Sicherheit an die jeweiligen Krankenhäuser entsandt wurden. 

Vor dem Klinikum in der Chemnitzer Flemmingstraße stellten die eingesetzten Polizeibeamten nach 18.00 Uhr bis zu 300 Personen fest, welche teilweise Kerzen und Plakate bei sich hatten und diese auf einer Grünfläche neben der Zufahrt zur Notaufnahme ablegten. Nach Abstimmung mit der Klinikleitung wurde ein Betreten des Klinikgeländes durch die Einsatzkräfte verhindert. 
Etwa zeitgleich waren auch am Chemnitzer Rathaus Kerzen und Zettel abgelegt worden.

In Freiberg fanden Beamte des Polizeireviers gegen 17:15 Uhr am Eingang zum Krankenhaus einzelne bereits abgestellte Kerzen und Pappschilder vor. In der Folge wurden mehrere Kleingruppen von Personen bemerkt, die augenscheinlich das Ansinnen hatten, ebenfalls Kerzen abzustellen. Auf Ansprache verließen die Personen den Bereich. Bei einer späteren Prüfung am Freiberger Rathaus wurden dort ebenfalls etliche abgestellte Kerzen sowie mehrere Papptafeln festgestellt. 

In Aue hatten Einsatzkräfte am Nachmittag gegen 14.30 Uhr etwa 30 Personen im Umfeld des Krankenhauses beidseits der Dr.-Otto-Nuschke-Straße festgestellt, die Plakate auf Brust oder Rücken trugen. Nach dem Eintreffen der Beamten entfernten sich die Personen.

In Zschopau fielen Beamten während der Streife ca. 40 Personen vor dem Klinikum auf, welche ebenfalls Kerzen bei sich hatten. 

Die Sicherheit der Kliniken im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz wurde durch die eingesetzten Kräfte zu jeder Zeit gewährleistet.
Zudem hatte es offenbar in mehreren Städten und Gemeinden im Erzgebirgskreis Personenansammlungen gegeben.

In Schneeberg war über Zettel aufgerufen worden, sich am Abend auf dem Markt zum „Anlichteln“ einzufinden. Bei ersten Prüfungen am frühen Abend waren nur einzelne Personen anwesend, die sich zunächst auch entfernt hatten. Bei einer weiteren Prüfung wurden gegen 19.00 Uhr augenscheinlich mindestens 300 Personen auf dem Markt festgestellt. Gegen 
19:45 Uhr war die Veranstaltung beendet. Die Polizei ermittelt wegen Verstößen gegen die Sächsische Corona-Notfall-Verordnung, insbesondere durch die Öffnung von Verkaufsständen. 

Gegen 18.45 Uhr wurde der Polizei mitgeteilt, dass sich in Zschorlau ebenfalls eine größere Personenmenge in der Friedensstraße aufhalten soll. Bei einer späteren Prüfung konnten die Beamten noch etwa 30 Personen an benanntem Ort feststellen, die sich nach dem Eintreffen der Beamten zerstreuten. 

Gegen 18:00 Uhr wurden ca. 60 Personen festgestellt, die sich vereinzelt oder in Kleinstgruppen im Bereich des Marktes von Zwönitz aufhielten. Dabei wurden teilweise Kerzen auf die Rathaustreppe abgestellt. Hinweise auf eine Versammlung waren nicht erkennbar.

© extremwetter.tv / Niko Mutschmann
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