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Datum: 14.07.2022 - 23:48 Uhr | Sachsen

Hitzewelle in Deutschland – Feuerwehrkameraden werden Extrembedingungen ausgesetzt: Feuerwehren proben Feldbrand mit 27 Kg Zusatzgewicht, Feuerwehren können auf Schutzausrüstung im Ernstfall nicht verzichten – trotz fast 40 °C im Schatten, sehr ausführliches Interview mit Feuerwehr

Lebensgarantie der Kameraden ist und bleibt die Schutzausrüstung im Einsatzfall, 15-minüntiges Interview mit Feuerwehr, Feuerwehr erklärt detailliert Schutzausrüstung

Hitzewelle in Deutschland – Feuerwehrkameraden werden Extrembedingungen ausgesetzt: Feuerwehren proben Feldbrand mit 27 Kg Zusatzgewicht, Feuerwehren können auf Schutzausrüstung im Ernstfall nicht verzichten – trotz fast 40 °C im Schatten, sehr ausführliches Interview mit Feuerwehr: Lebensgarantie der Kameraden ist und bleibt die Schutzausrüstung im Einsatzfall, 15-minüntiges Interview mit Feuerwehr, Feuerwehr erklärt detailliert Schutzausrüstung

Datum: 14.07.2022 - 23:48 Uhr
Ort: Bad Schlema / Sachsen / Landkreis Erzgebirgskreis

Wir haben folgende Story recherchiert:

Deutschland erwartet für die kommende Woche eine außergewöhnliche Hitzewelle. Viele Menschen ächzen schon jetzt unter den erwartenden Höchsttemperaturen. Verbreitet werden mehr als 35 °C erwartet. In vielen Berufsgruppen muss man mit den heißen Temperaturen klarkommen. Egal ob Eisenwerk, Bäckerei oder Straßenbau – die Unternehmen verlangen den Einsatz der Angestellten. Die Freiwilligen Feuerwehren werden jedoch besonders extremer Beanspruchung ausgesetzt. Neben der körperlichen Beanspruchung im Einsatz, kommt das Gewicht der Einsatzschutzkleidung hinzu und bei Brandeinsätzen die enorme Hitze – die Hitze vom Brand, die Hitze von der Sonne, die Wärme vom Körper. Für die Kameraden der Feuerwehr ist die Schutzkleidung jedoch die Lebensgarantie im Brandeinsatz. Erst bei dem Großbrand in Hohndorf am Mittwoch kamen die Einsatzkräfte an ihre Grenzen: https://extremwetter.tv/news/2137

Neben fiel Flüssigkeitszufuhr mussten die Kameraden frühzeitig aus dem Einsatz ausgelöst werden.

Das Wetter spielt aktuell gegen die Kameraden. Die Dürreperiode schreitet auch in Deutschland voran. Wälder und Felder sind knochentrocken. Waldbrände beschäftigen seit Wochen zahlreiche Kameraden in Brandenburg. Besserung ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Um auf das schlimmste vorbereitet zu sein, trainierten die Kameraden der Feuerwehr Bad Schlema gestern den Ernstfall. Das Einsatzszenario „Feldbrand“ stand auf dem Dienstplan. Neben der Wasserversorgung und der Brandbekämpfung stand auch der Umgang mit der Hitze auf dem Dienstplan. Tiefgründig wurde erörtert: Wie schnell kann muss ich Kameraden aus dem Einsatz auslösen? Wie wichtig ist die Flüssigkeitsaufnahme? Was sind Anzeichen für eine Überbelastung des Körpers?

Vor allem wie viel Kilogramm wiegt die Einsatzkleidung eines einzelnen Feuerwehrkamerad. Wieland Leipold Stellv. Wehrleiter Bad Schlema und Stadtwehrleiter von Aue - Bad Schlema erklärt im Interview ausführlich, warum die Einsatzjacke einer Winterjacke ähnelt, warum Unterhose und Feuerwehrhose eine Lebensgarantie des Kameraden ist. Hinzu kommt die Brandschutzhaube – eine Wintermütze, die eigentlich für eisige Temperaturen gedacht ist, feste Feuerwehrstiefel und ein Atemschutzgerät, welches Luft für 30 Minuten garantiert. 12 Kg wiegt die Schutzausrüstung + 15 Kg Atemschutzgerät – eine Extragewicht von 27 Kilogramm und das bei erwartenden 35 °C und mehr. Unser Kameramann war zu einem Ausbildungsdienst anwesend und musste selber staunen, was die Kameraden der Feuerwehr leisten müssen. Egal ob im Winter oder Sommer. Wieland Leipold Stellv. Wehrleiter Bad Schlema und Stadtwehrleiter von Aue - Bad Schlema spricht im 15-minütigen Interview über das Thema.

© extremwetter.tv / Niko Mutschmann
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Unsere O-Töne
Wieland Leipold Stellv. Wehrleiter Bad Schlema und Stadtwehrleiter von Aue - Bad Schlema:  „Neben mir steht der Moritz, er hat sich ausgerüster für einen Innenangriff ausgerüstet. Er ist ausgerüstet mit Feuerwehrschutzhose- jacke, Helm. Für den Innenangriff hat er sich noch mit einem Atemschutz ausgerüstet. Dazu ein Funkgrät und ein Beleuchtungsgerät. Das ist die Grundausstattung um in einen Innenangriff vorzugehen. Er trägt 20-30 Kg. Der Kamerad legt jetzt seine Schutzhandschuhe ab. Sie halten hohen Temperaturen stand. Mit Dämmung versehen. Er hat sein Helm abgelegt. Der Helm schützt den Kopf, er hat Schutzausrüstung für die Augen, Nackenschutz, damit kein heißes Wasser in Nackenbereich eindringen kann. Er legt die Feuerschutzhaube ab. Es ist ein Teil, welches die Partien im Gesicht schützt. Er kann sich sonst damit verbrennen. Er besitzt Atemschutgerät – er kann damit zwischen 20-40 Minuten Tätigkeit ausführen. Der Körper muss bei großer Hitze mehr leisten und kühlen. Die Hitze kann von außen nicht rein kommen und die Hitze vom Körper nicht nach außen kommen. Wenn wir zu einem Feldbrand fahren, erzeugt die Jacke und Hose eine Wärmestau. Wir schwenken da auf einer dünneren Einsatzkleidung zurück. Der Brandschutz ist auch hier gegeben. Sie hat auch einen Feuerwiderstand.

Zum Thema Übung und Hitze von außen: „Wir haben hier ein Feldbrand geplant. Wir haben das TLF ausrücken lassen. Der Angriffstrupp muss mit einem Strahlrohr vorgehen. Wir haben eine spezielle Beladung für die Waldbrandbekämpfung. Es ist alleine bedienbar. Der Gruppenführer muss sich schon Gedanken machen, welche Gefahr für die Mannschaft besteht. Es nimmt die Leistungsfähigkeit ab, es bestehen Gesundheitsrisiken für die Kameraden. Die Kameraden können untereinander Erste Hilfe leisten. Ein Rettungswagen kann zur Verfügung stehen. Die Kameraden sollen schon am Anfang Wasser trinken. Ein Linienbus mit Klimaanlage ist eine Alternative. Der Pressluftatmer wird nur angewendet, wenn eine enorme Rauchentwicklung vorhanden ist. Bei Feldbränden können wir Filter verwenden. Die Geschichte ist nicht so schwer, den Filter kann man tauschen. Der Großteil der Feuerwehren hat Personalprobleme. Wir würden uns freuen, wenn mehr Leute hier mitarbeiten. Wir sind ein tolles Team. Wenn man ein Einsatz hinter sich gebracht hat, hat man ein tolles Gefühl. Es wird nachgefordert, wenn die Kameraden schlapp machen. Jemand den ganzen Tag im klimatisierten Büro sitzt wird Probleme haben, da er den ganzen Tag nicht der Hitze ausgesetzt wird. Der Körper wird da nicht trainiert. Saunagänge sind da z.B. von Vorteil

    Unsere Bilder
  • Feuerwehr am Arbeiten
  • Feuerwehr probt Feldbrand
  • Feuerwehr mit Schutzkleidung
  • Feuerwehr mit Wasser
  • zahlreiche Schnittbilder von den Kameraden
  • Erklärung persönliche Schutzausrüstung
  • OTon Totale
  • OTon im Porträt
  • Gopro Aufnahmen
  • Stadtwehrleiter zeigt Ausrüstung
  • OTöne 15 Minuten lang

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